Visionen sind weder Hirngespinste noch eine Krankheit. Sie sind Bilder im Kopf über zukünftige Entwicklungen und zu erreichende Situationen, die so stark wirken, dass sie das Denken und Handeln von Unternehme(r)n über Jahre leiten und motivieren. Für dich zu abstrakt und zu weit hergeholt? Dann lies diese Alltagsgeschichte.
Eine Kindheit in den 1970-er Jahren. Swimmingpools in privaten Gärten waren damals noch sehr selten. Unsere Nachbarn in der nächsten Straße hatten einen. Einen richtigen, keine aufblasbare Gummiwanne. Im Sommer hörten wir die Nachbarskinder ins Wasser springen, juchzen, glücklich lachen. Und ich beschloss, dass auch wir einen solchen Pool brauchten. Hinter der Garage erstreckte sich ein Rasenrechteck. Wo früher eine Holzhütte gestanden hatte, war jetzt nichts als ungenutzte, freie Wiese. Dieser Platz schien mir optimal für den Aushub eines Schwimmbeckens. Was ich meinen Großeltern und Eltern unmissverständlich kundtat. Die schüttelten den Kopf ob dieses hirnrissigen Ansinnens einer Vierjährigen.
Sie hielten einen Swimmingpool in unserem Garten noch immer für einen Blödsinn, als ich längst ins mittlerweile leerstehende Haus gezogen war und mir hier mein zukünftiges Leben einzurichten begann. Ich hingegen sah vor meinem inneren Auge das blitzblaue Rechteck, spürte gleichsam das erfrischende Wasser auf meiner Haut, während ich meine imaginären Längen schwamm.
25 Jahre nach meinem Beschluss, einen Pool zu wollen, fuhren die Bagger auf für den Umbau unseres Hauses. Nachdem sie schon mal da waren, hoben sie auf eben dem Rasenrechteck gleich auch eine Grube mit den Maßen Acht mal Vier mal Einsfünfzig aus. Es dauerte weitere drei Jahre, bis die Grube komplett ausgerüstet und mit Wasser gefüllt war. Als ich meine ersten Tempi im frisch eingelassenen, saukalten Nass machte, wusste ich: nach 28 Jahren war eine Vision Realität geworden.